Mit neuen Schuhen ausgetattet, war ich bereit die Abenteuer in Rapid City zu erleben, die da auf mich warteten. Ich genoss die Gasfreundschaft in der Partnerstadt von Apolda, sah die verschiedensten Sehenswuerdigkeiten, bin unter die Cowboys gegangen und war bis tief in die Nacht beim Kartenspielen. Nicht zu vergessen ist auch die Ueberbringung der Apoldaer Grussbotschaft an den dortigen Buergermeister.
Weiter geht es nur mit Schuhen, Los Angeles, Denver Di. 07.12.2004 - Mi. 08.12.2004
Zunaechst einmal das Wichtigste: Ich habe meine Sandalen gegen Schuhe eingetauscht! (Bild oben) Urspruenglich war meine Idee, die ganze Weltreise mit meinen Sandalen durchzustehen, ohne auf "fremde (Geh-)Hilfe(n)" angewiesen zu sein, doch das hat dann wohl nicht so ganz hingehauen. Waehrend der bisherigen Reise hatte ich immer warmes Wetter, doch nun ging es direkt in den Winter hinein. So wichtig mir meine Sandalen auch sind, kalte Fuesse sind sie mir nicht wert. Nun habe ich also schon ein zweites mal (nach Dubai) die Schlagzeile der in der TA "Schuhe gibt es unterwegs zu kaufen" wahrgemacht. ;)
Somit ausreichend ausgeruestet, ging es von Los Angeles mit dem Flugzeug nach Denver (Colorado). Und schon dort stellte ich fest, dass der Umstieg auf Schuhe eine gute Entscheidung war. Bei meinem kurzen Aufenthalt in dieser Stadt war es ziemlich kalt. Auch Handschuhe waren angesagt.
Vollkomen eingepackt erkundete ich dann am Abend die Stadt und sah ueberall die festliche Weihnachtsbeleuchtung. Ganz besonders ist mir dabei die Santa Claus Lane in Erinnerung geblieben. Sieht man dieses Foto, kann man sich sicher denken warum...
Von Denver ging es dann mit dem Nachtbus weiter Richtung Rapid City in South Dakota. Rapid City ist eine der Partnerstaedte von Apolda und ich hatte eine Grussbotschaft fuer den dortigen Buergermeister in meinem Gepaeck.
Gerade mal ein paar Tage, bevor ich mich nach Rapid City aufmachte, nahm ich Kontakt mit Gudrun Roepenack vom Apoldaer Verein Internationale Staedtepartnerschaften auf. Sie konnte mir eine Kontaktadresse in Rapid City besorgen, so dass ich einen Ansprechpartner hatte. Vielen Dank an dieser Stelle. Es ist schon erstaunlich, was man Tausende von Kilometern von zu Hause entfernt per Internet und Email so alles regeln kann.
Gastfreundschaft und der Brief, der um die Welt ging, Rapid City, Mi. 08.12.2004 - Do. 09.12.2004
In Rapid City angekommen fand ich auch gleich die Apolda Street und konnte es mir natuerlich nicht nehmen lassen, ein Beweisfoto zu schiessen (Bild rechts).
Kurz darauf rief ich Dan Ladenburger an, nachdem ich von unterwegs per Email mit ihm Kontakt aufgenommen hatte. Er holte mich vom Busbahnhof ab und bot mir an, bei ihm und seiner Familie zu uebernachten. Dan arbeitet bei der Feuerwehr und untersucht Braende. Ausserdem ist er Praesident der Sister City Association, also dem entsprechenden Partnerverein in Rapid City. Dan erzaehlt mir gleich ausfuerlich alles ueber den letzten Besuch von Feuerwehrleuten, Polizisten und Krankenpersonal aus Apolda hier.
Obwohl Dan beruflich eingespannt war, nahm er sich die Zeit mir die Stadt zu zeigen und verschiedene Sachen fuer mich zu organisieren. So erhielt ich von ihm Infomaterial ueber die Stadt, er zeigte mir die Feuerwache und organisierte ein Treffen mit dem Buergermeister.
Bevor ich meine Reise startete erhielt ich vom Apoldaer Buergermeister Michael Mueller eine Grussbotschaft an den Mayor (Buergermeister) von Rapid City. Jim Shaw nahm den Brief aus der Partnerstadt gern entgegen, waren die Zeilen doch im wahrsten Sinne des Wortes um die Welt gegangen. Bei dieser Gelegenheit bedankte ich mich bei Dan Ladenburger auch gleich mit einer kleinen Apoldaer Glocke fuer die Gastfreundschaft.
Bild links: Jim Shaw mit der Apoldaer Grussbotschaft, ich und Dan Ladenburger mit der Apoldaer Glocke
Danach schaute ich mir das Journey Museum an, wo man etwas ueber die Geschichte der Gegend erfahren konnte und sah spaeter die Berlin Wall Exhibition, also auch etwas zu meiner eigenen Geschichte.
Cowboy fuer einen Tag, Rapid City, Fr. 10.12.2004
Auch wenn Dan mal keine Zeit hatte, sorgte er immer dafuer, dass ich mit jemandem was unternehmen konnte. So kam es, dass ich einen Tag mit Galen Huebner, einem seiner Kollegen verbrachte. Galen ist, wie gesagt, Feuerwehrmann und war schon mehrfach mit der Rapid City Band, in der er ebenfalls spielt, in Apolda. Da gibt es natuerlich jede Menge zu erzaehlen und Fotos zu zeigen.
Galen lebt auf einer Farm etwas ausserhalb der Stadt und laedt mich ein mit seinen Pferden auszureiten. Bis vor kurzem sass ich ueberhaupt noch nie auf einem Pferd und jetzt scheine ich mich wohl kaum davor retten zu koennen (siehe Bericht ¡Viva Mexico! I ueber die Geisterstadt Real de Catorce). Wie mir meine Mutter schrieb, bin ich eben nicht auf den Hund, sondern aufs Pferd gekommen. ;)
Galen zeigte mir etwas die Gegend und wir mussten gegen den Wind kaempfen, der ganz schoen zugelegt hatte. Gleichwohl machte das Reiten Spass. Danach fuhr mich Galen noch etwas in der Stadt umher und besuchten Fort Hays, wo man die Filmkulissen von "Der mit dem Wolf tanzt" anschauen kann.
Bild links: Galen trainiert fuer's Roping
Am Abend nahm mich Galen mit zum "Roping". Dies ist ein Wettkampf beim Rodeo, bei dem zwei Reiter versuchen vom Pferd aus mit dem Lasso einen Stier an Kopf und Laeufen zu fangen. Es war ziemlich interessant den verschiedenen Reitern, die hier trainierten zuzuschauen. Vor allem war es ziemlich viel Action. Ich liess es mir natuerlich nicht nehmen, auch mal das Lasso zu schwingen, ueberliess das Roping aber lieber den Profis. Gleichwohl war ich heute ein "Cowboy fuer einen Tag"
Mount Rushmore, die Weihnachtsfeier und der Pokerabend, Rapid City, Sa. 11.12.2004 - Mo. 13.12.2004
Beim schoensten Wetter fuhr ich am Samstag mit Dan zum Mount Rushmore. Dieser Berg, in den die beruehmten Abbilder der vier amerikanischen Praesidenten gehauen wurden, ist wirklich beeindruckend. Mein Besuch in Rapid City waere wirklich unvollstaendig gewesen, haette ich dieses amerikanische Nationaldenkmal nicht angeschaut.
Bild links: Mit Dan Ladenburger am Mount Rushmore
Danach laedt mich Dan zu einer Weihnachtsfeier in den German Club ein. Dort gibt es etwas leckeres zu Essen und vor allem viel Gluehwein. Jetzt fehlt nur noch ein schoener Weihnachtsmarkt mit den ganzen Staenden, Stollen etc. ... Doch, auch so war die Feier schoen.
Am Abend geht es dann mit Dan zu einem Pokerabend. Er trifft sich mit ein paar Freunden regelmaessig zum Kartenspielen. Es steht "Dealers Choice" auf dem Programm, das heisst der Kartengeber entscheidet, welche Art von Poker gespielt wird. Vorher wusste ich garnicht, dass es mehr als eine Art des Poker gibt und nun musste ich mich mit Fachausdruecken wie "5 cards 7 wild", "Baseball", "Match" bzw. "Queens are common, Queens are wild" herumschlagen. Am Anfang war dies garnicht so einfach und ich musste etwas Lehrgeld in Form von Pokerchips zahlen, doch am Ende konnte ich dann doch den einen oder anderen Gewinn verbuchen. Gleichwohl ging ich mit einem Verlust nach Hause, doch den ganzen Abend bis tief in die Nacht zu zocken hat richtig Spass gemacht.
Am naechsten Tag ruhte ich mich deshalb ein wenig aus, denn am Montag sollte es schon weitergehen und zwar noch viel noerdlicher nach Canada, oder besser gesagt nach Winnipeg, doch dies ist eine andere Geschichte...
Ich habe mich an dieser Stelle bei Gudrun Roeppenack, Galen Huebner und vor allem bei Dan Ladenburger und seiner Familie zu bedanken, die mir die schoenen Erlebnisse in Rapid City ermoeglichten. Thank you very much! |