Logo - Apoldaer auf Reisen The world is a book, and those who do not travel read only one page. - Saint Augustine Steffen Wettig
Grenzerfahrung auf Zypern
14.June 2004

Seit dem 21. April ist der Wickerstedter Steffen Wettig bereits unterwegs auf seiner lang ersehnten Reise um die Welt. Mitte Mai meldete sich der 27-jährige Doktorand der Uni Jena aus Istanbul. Inzwischen führte ihn sein Weg nach Indien. Von dort erreichte die TA-Redaktion seine E-Mail.

Von Istanbul ging es für mich auf meiner Weltreise allein weiter Richtung Süden in der Türkei. Zunächst fand ich in Efendi Bandirma, einem Stoffhund meinen zukünftigen Reisebegleiter. Auch bei Sprachbarrieren kann man so relativ leicht in Kontakt mit Leuten kommen. Man ist ihnen eben auch etwas sympathischer. In der Türkei besuchte ich historische und interessante Orte, wie die Ruinen von Ephesus und die weißen Sinter-Terrassen von Pamukkale sowie die Mittelmeerstädte Kas und Antalya.

Ein besonderes Erlebnis waren die Tage in Olympos. Dieser Ort ist unter Travellern in der ganzen Welt bekannt. Hier findet man viele Aussteiger auf Zeit. Man schläft hier in Baumhäusern, die Landschaft rundherum ist fantastisch und bis zum Strand ist es auch nicht weit - Entspannung pur.

Von Alanya (nahe Antalya) ging es dann mit der Fähre Richtung Zypern. Die Reise war in diesem Moment eine Fahrt ins Blaue, da ich nicht in Erfahrung bringen konnte, ob auf der geteilten Insel eine Grenzüberquerung von Nord nach Süd überhaupt möglich ist. In der Vergangenheit war dies auf jeden Fall unmöglich. Sogar die Touristeninformation in Lefkosia - auch Nicosia genannt - sagte, dass dies auf keinen Fall möglich sei. Doch was ich auf dieser Reise bisher lernte, war, immer mehrere Leute zu fragen und mich auch selbst zu überzeugen. Außerdem trat der Südteil der Insel zum 1. Mai der EU bei. Hierin sah ich meine Chance.

In Lefkosia am Checkpoint Ledra Palace erinnerte mich die Situation an einen Besuch zu DDR-Zeiten als Kind am Brandenburger Tor. Zwar konnte ich die Situation damals noch nicht realisieren, doch wurde mir dies hier erneut vor Augen geführt. Es war wie eine Reise zurück in der Zeit. Freilich ist der historische Hintergrund ein anderer. Der Übergang bestand aus dem Grenzposten auf der türkischen Seite, einer Pufferzone der Vereinten Nationen mit Wachtürmen und Soldaten überall und dem Grenzposten auf der griechischen Seite. Der Übergang zu Fuß war dank meines EU-Passes entgegen meinen Erwartungen kein Problem. Meiner Weiterreise in den Süden der Insel und von dort mit dem Boot nach Ägypten stand also nichts im Wege.

In Kairo angekommen, machte mir die Hitze zu schaffen. So musste ich meine Aktivitäten in die Morgen- bzw. Abendstunden verlegen. Ich schaute mir das Ägyptische Museum an und war auf einem Kamel bei den Pyramiden von Gizeh unterwegs. Auch Alexandria statte ich einen Besuch ab.

Mit dem Flugzeug ging es von Kairo weiter nach Dubai in die Vereinigten Arabischen Emirate. Obwohl im arabischen Raum gelegen, ist Dubai mit seinen Hochhäusern in den unterschiedlichsten Variationen und den unzäehligen Einkaufszentren sehr westlich geprägt. Ich konnte natürlich nicht umhin, mir das "Burj Al Arab", das wohl einzige 7-Sterne-Hotel der Welt, anzuschauen. Hinein zu gelangen war schon etwas schwieriger. Dafür benötigt man eine kostenintensive Zimmer- oder Restaurantreservierung. Außerdem stellte der "Dresscode" ein Problem für mich dar. T-Shirt und Sandalen waren hier nicht erwünscht. Doch all dies konnte ich bewerkstelligen. Ich stürzte mich also in Unkosten. Für "gute" Schuhe und Hemd zusammen musste ich nach einigem Verhandeln umgerechnet ganze 4,44 Euro investieren. Nun noch die telefonische Reservierung und ich konnte an meinem letzten Tag in Dubai die Teatime im Burj Al Arab genießen. Über den Preis hierfür schweigen wir lieber. Auf jeden Fall habe ich dieses gigantische und beeindruckende Gebäude von innen gesehen. Die Schuhe konnte ich übrigens nach dem Besuch wegwerfen, denn sie waren kaputt. Sie hatten aber ihren Dienst getan.

Meine Tour hat mich inzwischen nach Indien geführt. Bin in Dehli angekommen und will nun Nordindien erkunden.t

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