Logo - Apoldaer auf Reisen The world is a book, and those who do not travel read only one page. - Saint Augustine Steffen Wettig
Einmal durch die Hölle...
Salzburg/Wien, Mo. 26. April 2004
Wir hatten gedacht der gestrige Tag lief schon schlecht. Schlimmer konnte es eigentlich nicht mehr werden. Doch wir hatten uns wohl zu früh gefreut. Was wir heute erlebten kann man sich nicht ausdenken. Es war wirklich crazy.

Ossi´s Spezialitäten

Doch ich beginne erstmal von vorn. Am Morgen haben wir uns noch einmal Salzburg am Tage angeschaut. Dabei fanden wir Ossi´s Spezialitäten. ;)

Danach ging es dann an eine vermeintlich gute Stelle zum Trampen. Wieder direkt vor der Autobahn. Aber so etwas hatte selbst Stolle noch nicht erlebt. Es waren megaviele Autos. Doch die Autofahrer wußten mit uns scheinbar gar nichts anzufangen. Wir schauten in ihre auf die Straße starrenden Gesichter. Es schien so als würden wir garnicht existieren. Weder ein Hupen noch ein Lächeln - einfach garnichts! Dies war sehr frustrierend.

Tingo trampt

Nach zweieinhalb Stunden war es uns genug. An uns lag es nicht. Wir machten uns auf die Suche nach einem neuen Platz zum Trampen. Wir liefen parallel zur Autobahn bis zur nächsten Auffahrt. Dort stellten wir uns hin. Doch auch hier wollte es nicht so recht klappen. Wir griffen zu einem Trick und ließen Tingo (unseren dritten Mann) für uns Trampen.

Doch auch dies war nicht von Erfolg gekrönt. Wir vergaben für den nächsten Stop wieder zwei Punkte und waren schon fast an der drei Punkte Grenze, so ätzend war die Situation.

Irgendwann nach dreieinhalb Stunden (!) hielt endlich ein Auto an. Es war vermutlich ein Türke, der uns nicht richtig verstand. Aber er sagte, dass er an einer Raststätte vorbeifuhr. Rene sagte, dass wir dort raus wollten. Ok, gesagt getan. Wir wuchteten die Rucksäcke ins Auto (einen nahm Stolle auf den Schoss) und fuhren los. Kurz vor der Raststätte überholte unser Fahrer noch ein paar LKW´s und fuhr dann einfach an der Raststätte vorbei!!!

Rene konnte durch den Rucksack nichts sehen und ich hatte nicht richtig aufgepaßt. Der schon so lange ersehnte Rastplatz blieb also ohne uns. Stattdessen setzte der Fahrer uns an der nächsten Abfahrt (von uns seit diesem Zeitpunkt nur noch die Hölle genannt) ab. Wenn man sich die am wenigsten geeignete Stelle zum Trampen vorstellt, so ist diese wohl noch vorteilhafter, als der Ort, wo wir jetzt waren. Rene war auf mich sauer, weil ich gepennt hatte und ich war noch viel mehr auf mich sauer. ;(((

Ich versuchte den Fehler wieder gut zu machen indem ich wie ein wilder meinen "goldenen" Daumen raushielt. Aber es sollte uns sollte nicht klappen. Wir hätten so schön auf dem Rastplatz stehen können...

Der Mann mit den goldenen Daumen

Nach wieder über einer Stunde hielt ein junger Typ an, der gerade von der Arbeit nach Hause fuhr. Er hatte Mitleid mit uns. Er fuhr uns, obwohl er eigentlich vorher hätte abbiegen müssen, sogar bis zur nächsten Raststätte. Doch mein Fehler machte mir immer noch zu schaffen. Auch dort versuchte ich wie ein Wilder Autos zu finden, die uns mitnehmen können. Es war schließlich schon sehr spät und wir waren noch nicht weit gekommen.

Eine Mutter und ihr Sohn erbarmten sich unser und nahmen uns bis Linz mit. Von dort nahm uns ein anderer Typ bis zum nächsten Rastplatz und wir standen und standen. Es war nun schon 19:45 Uhr und wir hatten keine Chance heut noch nach Wien zu gelangen und schauten uns schon nach einem Plätzchen für das Zelt um. Ich startete meine letzte Offensive und hielt sogar zwei Daumen raus... ein Wunder geschah.

Es hielt Clemens, ein Deutscher, der beruflich nach Wien gegangen ist und jetzt dort lebt. Er nahm uns gern mit. Mußte jedoch erstmal einen seiner drei (!) Kindersitze, die er hinten im Auto hatte ausbauen. Er nahm uns direkt bis nach Wien mit und erzählte uns unterwegs etwas über die Stadt. Was besseres hätte uns in diesem Moment nicht passieren können.

Abend´s in Wien

Nun waren wir ca. zehn Uhr Abends in Wien angekommen. Wir standen vor der Entscheidung uns einen Schlafplatz zu suchen, oder ein Bierchen zu Trinken. Die Entscheidung fiel nicht wirklich schwer. ;) Im "Reigen" gingen wir mit Clemens und seinem Freund noch einen Trinken. Ein wirklich schöner Abend.

Am Ende fuhr uns Clemens noch bis zum Zeltplatz. Danke für alles! Wir bauten aber nicht dort, sondern irgendwo in der Pampa unser Zelt auf. Im Dunkeln macht dies besonders viel Spass. Dies war der erste Abend im Zelt. Ich hatte mir bei der ganzen Steherei einen Sonnenbrand geholt. Doch wir waren so fertig, dass uns alles egal war. Einfach nur noch schlafen...

Die erste Nacht im Zelt

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